top of page
AutorenbildAnimalMotionAcademy

Eine Lungenerkrankung des Pferdes betrifft den gesamten Körper

Mittlerweile leidet jedes 6.Pferd an einer Lungenerkrankung. Egal ob akut oder bereits chronisch, wir als Besitzer solcher Pferde sollten uns darüber bewusst sein, dass hierbei nicht nur der Atmungsapparat betroffen ist, sondern viel mehr das gesamte Pferd.

 

Egal ob RAO, COPD, equines Asthma etc., all das belastet nicht nur das Pferd in seinem täglichen Leben, sondern auch den Besitzer. Es wird viel Aufwand betrieben, damit es dem Pferd möglichst gut geht mit dieser Erkrankung. Es werden schulmedizinische Maßnahmen ergriffen, inhaliert, das Stallmanagement wird überprüft und optimiert etc.

 

Doch was oft vergessen wird ist, dass das Pferd diese Erkrankung auch an anderen Stellen des Körpers bemerkt. Beispielsweise am Kopf.

 

Du kennst es vielleicht von dir selbst, dass wenn du erkältet bist, sich fiese Kopfschmerzen breit machen, du versuchst den Husten zu unterdrücken, weil du genau weißt, dass wenn du jetzt hustest, dass dann wieder dieser Stechende Schmerz sich im Kopf breit macht.

 

Deinem Pferd geht es nicht anders. Der Atmungsapparat des Pferdes umfasst nicht nur Nase, Rachen und Lunge. Nein, es umfasst noch viel mehr.

 

Im Kopf des Pferdes befinden sich die Nüstern. Durch viele verschiedene Verzweigungen in Schädel des Pferdes führen u.a. Nasengänge und Nasennebenhöhlen. All diese Gänge und Höhlen sind mit entsprechender Schleimhaut ausgekleidet. Und auch diese können gereizt werden.

Ich habe in einem früheren Artikel bereits einmal darübergeschrieben, dass man sich das Pferd vorstellen sollte (im Übrigen ist das bei uns Menschen gleich), dass alles miteinander in Verbindung steht. Stell dir einmal vor, dass Pferd würde aus tausenden von Zahnrädchen bestehen. Hakt nun eins dieser Zahnrädchen, so können die anderen ebenfalls nicht optimal laufen und beginnen auch zu haken.

 

Wie wir bereits wissen, benötigt der Körper den Sauerstoff aus der Luft um entsprechend die Organe, Muskeln etc. zu versorgen. Doch nicht nur diese Bereiche sind betroffen von der entsprechenden Lungenerkrankung.


Betrachten wir uns also den Schädel etwas genauer mit seinen Gängen und Höhlen, so wird auch die darin enthaltenen Lamellen und Schleimhäute gereizt, beispielsweise durch Staub oder Pollen. Auch diese Schleimhäute reagieren natürlich darauf. Es kommt also beispielsweise Staub durch die Nüstern in den Kreislauf des Atmungsapparates, so werden nicht nur die Bronchien und Lungen gereizt, sondern zusätzlich auch noch diese bereits genannten Höhlen und Gänge im Schädel.

 

Die Schleimhäute schwellen an und sind gereizt. Dadurch kann weniger Luft durch sie hindurchgeleitet werden und das die Atemproblematik beginnt bereits hier. Stell du dir nun einmal vor, du hast diese fiese Erkältung und deine Nase ist ganz rot vom Nase putzen. Du nimmst dir vermutlich einen Nasenspray oder eine Nasensalbe zur Hand um die Schleimhäute zu unterstützen, damit sie nicht mehr so weh tun. Doch das kann unser Pferd nicht. Wir können es inhalieren ja aber das reicht oft nicht aus. Überleg mal wie oft du einen Nasenspray oder eine Nasensalbe benutzt und wie oft das Pferd inhaliert wird.

 

Doch nun sind diese Reizungen in den Nasengängen und -höhlen vorhanden und die dadurch entstandene Schwellung muss ich ja irgendwohin ausbreiten. Das machen die Entzündungen nun mal so.

 

Der Schädel des Pferdes ist durch teilweise sehr feine Bereiche nur voneinander getrennt und diese feinen Knochen- bzw. Knorpelbereiche sind dann natürlich auch beeinträchtigt. Zusätzlich bestehen ja diverse Verbindungen zum Ober- und Unterkiefer. Durch feinste Kanäle führen zusätzliche Nerven, welche aus dem Gehirn kommen. Auch diese werden, bei längerem Bestehen der Erkrankung, gereizt und teilweise irrigiert. Und diese Irritationen führen wiederum zu weiteren Schmerzen. Das bedeutet, dass Pferd bekommt Kopfschmerzen wie auch Zahnschmerzen. Manche Pferde fressen dann nicht nur nicht aufgrund der wenigen Luft die sie einatmen können sondern zusätzlich auch aufgrund von Schmerzen. Doch da Pferde stille Leider sind, bemerkt man dies oft nicht und vergisst auch oft, dass es noch mehr gibt, neben dieser Lungenerkrankung, wo dem Pferd zu schaffen macht.

 

Meist kann man diese Schwellungen der Schleimhäute durch Inhalation, Staubreduktion, viel frischer Luft und entsprechenden Medikamenten dem Pferd eine Linderung verschaffen. Doch dies muss einem auch erst einmal bewusst sein und man muss daran denken. Denn oft ist nur die Lungenerkrankung im Fokus und genau das sorgt dafür, dass all die weiteren Elemente in Vergessenheit bzw. in den Hintergrund rücken.

 

Natürlich wird auch der Darm bzw. die weiteren Organe in Mitleidenschaft gezogen bei einer solchen Erkrankung. Hierauf wird in einem späteren Artikel genauer darauf eingegangen.

 

Was kannst du jetzt also tun, deinem Pferd auch diese fiesen Kopfschmerzen zu erleichtern?


🍀Nimm dir eine weiche Bürste und streiche damit deinem Pferd über die Stirn. Übe aber nicht zu viel Druck aus, sondern führe die Bürste vorsichtig von der Mitte des Schädels nach außen über die Ohren.



🍀Als weitere Maßnahme kannst du dich einmal selber Fragen, wo du dich selbst immer berührst, wenn du Kopfschmerzen hast. Meistens doch auf den schmerzhaften Bereich oder? Dann schaue bei deinem Pferd auch, wo es den Schmerzen hat.


Beginne vorsichtig im Stirnbereich in dem du deine Hand darauf legst und sie dort kurz liegen lässt. Oft ist es auch so, dass Pferd im Bereich der Backe (Hier befindet sich u.a. der M.masseter, der große Kaumuskel) und lege einfach einmal deine Hand hierauf und lass sie dort solange es dein Pferd toleriert.


 Abb. Dieses Pferd wollte hat direkt bei der Berürhubg dieser Punkte die Augen geschlossen und entspannt.



🍀Die „Ohrenzug“ Methode eignet sich zusätzlich um entsprechende Spannungen im Kopf zu erleichtern.

Stell dich vor oder neben dein Pferd (so wie es dein Pferd lieber mag), leg deine Hände an die Basis der Ohren, also dort wo sie am Kopf entspringen und bewege damit die Ohren ganz vorsichtig und leicht nach unten in Richtung Boden.

 

Sollte dein Pferd es nicht mögen, dass du es an den Ohren berührst, nimmst du zwei Finger, die du hinter die Ohren, also an den Nacken des Pferdes legst und hier leichte kreisende Bewegungen durchführst. Dadurch sorgst du für eine muskuläre Nackenmuskelentspannung.



Abb. Ohrzug am Pferd aufgrund Kopfschmerzen und muskulärer Verspannungen

 

🍀 zum Abschluss stelle ich dir meine persönlich bezeichnete Methode vor und zwar die "Mammut-Methode"

Klingt komisch aber meine Kunden und Studenten wissen dann sofort was ich immer meine 😉

Du greifst von vorne den Schopf deines Pferdes, und umfasst diese an seiner Basis mit deinem Zeige- und Mittelfinger. Diese beiden Finger drückst du etwas zusammen und ziehst sie ganz leicht nach oben.

Dadurch das an diesem Bereich viele Nacken- und Rückenmuskeln ansetzen bzw. entspringen sorgst zu zusätzlich für eine Entspannung in diesen Bereichen und nimmst dort "Stress" heraus.


Abb. Mammut-Handgriff


Dies sind u.a. Elemente aus der Pferdephysiotherapie und Pferdeosteopathie.

 

Ich hoffe das du mit diesen Übungen deinem Pferd helfen kannst.

 

Ich freue mich immer über Feedback von dir.

 

Alles liebe,.

Deine Sina

24 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page