Diese sind bei der Fortbewegung notwendig und agieren als Spieler und Gegenspieler. Dies ist vergleichbar mit Fußball. Der Ball kann nur in Bewegung bleiben, wenn ein Spieler und dessen Gegenspieler ihn in Bewegung halten.
Bei der dorsalen und ventralen Muskelkette geht es um die Rücken- und Bauchmuskulatur und wie diese zusammenhängen. Der Rücken des Hundes sollte möglichst gerade sein und beispielsweise nicht nach den Schulterblättern absinken. Ebenfalls benötigt der Körper eine gute Rückenmuskulatur zum Tragen der inneren Organe, denn diese sind durch ein sog. Gekröse mit der Wirbelsäule verbunden.
Hunde mit einem tendenziell großen Kopf und einem schmalen, zierlichen Körper (wie beispielsweise der Chihuahua) haben oftmals einen verspannten Rückenmuskulatur.
Der große Kopf passt nicht zu den körperlichen Verhältnissen und dadurch erfährt das Nacken- und Rückenband eine Mehrbelastung. Der Nackenstrang zieht über den 1. Halswirbel bis zum 4. Brustwirbel. Von dort an verbreitert er sich flächenhaft und zieht weiter bis zur Schulter. Von hier aus geht er dann in das sog. Rückenband über, was eher unelastisch ist. Diese Bänder bewirken, dass der Rücken angehoben werden kann, sobald der Hund den Kopf senkt. Durch das Absenken des Kopfes, beispielsweise beim Fressen oder Schnüffeln, bildet der Rücken eine Art Brücke. Damit der Rücken stabil ist u.a. für die Aufgabe des Tragens der Organe, bedarf es einer guten Rückenmuskulatur. Ebenso ist diese Muskulatur bei jeder Bewegung beteiligt. Um effektiv arbeiten zu können, muss sie locker und entspannt sein. Wird eine ihrer Muskelaktionen durch unpassendes Equipment etc. beeinträchtigt, kann der physiologische Bewegungsablauf nicht stattfinden.
Abb. rosa = dorsale Muskelkette, grün = ventrale Muskelkette
Die Muskeln der dorsalen Kette sind Muskeln, welche sich am Rücken des Hundes befinden. Als Beispiel kann hier der M.trapezius (Trapez-Muskel), sowie der M.longissimus dorsi (langer Rückenmuskel) wie auch der M.latissimus dorsi (breiter Rückenmuskel) genannt werden. Jedoch zählen hier auch die Kruppen- und Oberschenkelmuskulatur dazu. All diese Muskeln haben u.a. eine gemeinsame Aufgabe, und zwar das Strecken von Rumpf und Hüfte. Durch die Kontraktion (Zusammenziehen) ermöglicht es dem Hund die Anhebung von Hals und das Rückwärtsgehen. Bei Hunden, die beispielsweise ein falsches Training erfahren haben, sind diese Muskeln meist extrem sichtbar. Dies liegt jedoch daran, dass hier Verspannungen vorhanden sind und eine Muskelüberspannung entstanden ist. Wird ein Muskel übermäßig beansprucht, so ist dieser auch sehr ausgeprägt, gleiches trifft zu bei übermäßiger unphysiologischer Muskelbelastung /zu.
Die ventrale Muskelkette bezeichnet alle Muskeln unterhalb des Halses, des Bauches und die vordere Oberschenkelmuskulatur. Sie ermöglicht das Untertreten mit den Hintergliedmaßen unter den Körperschwerpunkt. All diese Muskeln beugen Hals, Rumpf und Hüfte. Durch deren Kontraktion senkt der Hund seinen Hals. Dadurch wird der Bauch abgehoben und die inneren Organe erfahren eine Unterstützung durch eine gut trainierte Muskulatur inkl. der Sehnenplatte, welche sich am Bauch befindet. Um die Rückenmuskeln zu stärken, benötigt es gut trainierte Bauchmuskeln. Kontrahierte Bauchmuskeln aktivieren ebenfalls die Hüfte wie auch die Hintergliedmaßen und die Hinterbeine können ihre physiologische Gangfolge absolvieren. Ebenfalls unterstützt diese Kette das Strecken der Hüfte wie auch das Anspannen der Rückenbänder.
Durch das Zusammenspiel dieser beiden Ketten wird dem Hund ein physiologisches Vorankommen ermöglicht und gleichzeitig ein gesundes Leben. Meist jedoch sind in einer der beiden Ketten Muskelverspannungen oder Blockaden vorhanden, die sich zu spät oder aufgrund anderer sichtbarer Probleme zeigen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht und ich rate jedem dazu, seinen Hund in regelmäßigen Abständen durchchecken zu lassen, um bereits präventiv daran zu arbeiten, dass erst gar keine Blockaden entstehen.
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